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06.03., Samburu - Lake Nakuru

Um 7:00 Uhr stehen wir auf und packen unsere Sachen. Nach dem Frühstück wird das Gepäck verladen und Patrick, unserem Camp-Assistent, 'Adieu' gesagt. Wir machen uns auf für einen letzten Gamedrive im Samburu, ehe es dann weitergeht zum nächsten Nationalpark. Die Pirschfahrt kann aber nicht die vorherigen übertreffen - wir sehen zwar mit einem Sekretär und zwei Schakalen neue Tiere, ansonsten halten sich unsere Sichtungen in Grenzen. Unsere Ansprüche sind nach den letzten beiden Tagen erheblich gestiegen...






Die Fahrt geht Richtung Lake Nakuru. Bei Isiolo machen wir einen längeren Stopp für Wassereinkauf und andere Habseligkeiten. Bei Diane ist die Kamera ausgestiegen und sie braucht nun eine neue (sie macht zwar auch Fotos mit dem iPad, aber das Ding sieht in ihren Händen ziemlich unhandlich aus und bis sie endlich soweit ist um auszulösen, ist die Szene längst vorbei). Da ich in der Gruppe der einzige mit einer Spiegelreflex und grosser Kanone bin, scheine ich für sie der ideale Berater zu sein. Wir rennen die Bude voll wegen der Kamera. Beim ersten Verkäufer ist sie unentschlossen, welches Modell sie wählen soll. Auch hat sie festgestellt, dass sie nicht genügend Geld bei sich hat und so geht's zum ATM. Patricia schaut kurze Zeit später vorbei und fragt, wo Diane ist. Keine Ahnung, ich dachte, die wäre bei dir. Nöö, ist sie nicht. :ohmy: Einmal sehe ich Diane zwischen den Regalen herumlaufen, dann wieder Patricia, dann wieder Diane bei einem anderen Regal; Patricia hier, Diane da, Patricia da, Diane hier, usw. Mir fällt dabei spontan Benny Hill ein, bei dessen Auftritten jeder jedem hinterherläuft. Jetzt noch die Laufgeschwindigkeit erhöhen, die entsprechende Musik einbauen und fertig ist die Slapstick im Supermarkt. Nach geschlagenen 25 Minuten taucht Diane wieder bei mir auf; sie hat offenbar bei einem zweiten Anbieter ein günstigeres Modell gefunden. Wir gehen also zum zweiten Anbieter. Dummerweise hat der ebenfalls zwei Modelle und die Wahl fällt schwer. Aber um endlich weiterzukommen empfehle ich ihr die günstigere Kamera und treffe damit ihr Killer-Kriterium. Kein technischer Schnickschnack, einfach günstig soll die Kamera sein. Wenn ich das am Anfang gewusst hätte... :huh: somit aber habe ich meine Aufgabe als pflichtbewusster und seriöser Berater erfüllt! :) Danach komme ich auch noch dazu, für mich einzukaufen - da sind schon über 45 Minuten seit unserer Ankunft vergangen. Nebst Wasser kaufen wir noch eine kleine Kühlbox und Eis. Wir erhoffen uns ein kühles Bier am Abend. So vergeht über eine Stunde, bis (fast) alle wieder beim Wagen sind. Der obligate Gang zum stillen Örtchen muss natürlich auch noch sein. Immer fehlt jemand, wenn wir abfahren wollen, Slapstick Teil 2. Denise wird langsam ungeduldig, kein Wunder, die anderen warten sicher schon eine ganze Weile beim Auto. Doch tatsächlich setzt sich unser Trupp nach über einer Stunde wieder in Bewegung. Peter scheint die verlorene Zeit wieder aufholen zu wollen. Die Strasse wechselt bald von Asphalt in Schotter. Es stäubt und raucht; bei einem entgegenkommenden Fahrzeug sieht man mal gar nichts mehr von der Strasse. Der Wagen wird ordentlich durchgeschüttelt und jemand fragt nach, ob es denn auch schon Pannen gegeben hätte. Patricia beruhigt uns, wenn Pannen vorkommen, dann nur in der Masai Mara. Ok, wir nehmen's zur Kenntnis, Masai Mara liegt ja noch in weiter Ferne... :dry: Nach 20km ist der Schotter-Spuk vorbei und mit einem lauten 'Yiipppiii' der Afrika-Erstlinge (das wären alle ausser mir) haben wir den Asphalt wieder. Den Lunch-Stop nehmen wir bei einem Souvenir-Shop ein, direkt im Grenzverlauf des Äquators. Nach Pasta, Beef, Kohl und Wassermelone zeigt ein Mitarbeiter, welche Auswirkung der Äquator auf das Wasser hat. Je 20m neben der Grenze schauen wir in einen Kessel und sehen die Drehrichtung des Wassers, gegen oder im Uhrzeigersinn. Für 400 kenianische Schilling gibt's noch ein Zertifikat, dass man den Äquator überquert hat, die feierliche Übergabe des Diploms findet im Shop statt. Die Gruppe will weiterfahren, aber wir müssen wieder warten. Na, auf wen denn? :huh: Offenbar will Diane den ganzen Laden kaufen, aber am Schluss ist es ihr dann doch zu teuer (war ja heute nicht das erste Mal, dass es am Preis scheiterte :) ). Kurz vor Nyahururu halten wir auf einer Aussichtsplattform und geniessen die Landschaft.


Natürlich dürfen da die Souvenirstände nicht fehlen und schon werden wir umlagert von Händler. Mehr oder weniger können wir standhaft bleiben, bis auf...? Ein Händler 'entführt' Diane ins Reich der Holzschnitzereien und Strickereien. Nachdem Patricia eher energisch nach ihr ruft, kommt sie zurück, mit dem Händler im Schlepptau. Wir sind eingestiegen, aber der Händler gibt nicht auf. Schlussendlich wird er für seine Hartnäckigkeit belohnt und kriegt für ein Holzzebra und eine kleine Masai-Statue 1000kS (der Startpreis lag bei 6000kS). Die letzte Etappe verbringen wir ohne Pause (ausser einem Tankstop) und um 16:30 Uhr kommen wir im Camp ausserhalb des Lake Nakuru Parks an. Wir haben noch Zeit für eine erfrischende Dusche und Kleiderwaschen. Ausserhalb des Camps streifen Kinder umher und beobachten uns neugierig. Unsere kleinen Geschenke, Bleistift und Kugelschreiber, werden freudig angenommen. Pünktlich zum Sonnenuntergang setze ich mich zu den anderen auf die Veranda. Das gekaufte Eis von heute hat seinen Dienst ausgezeichnet geleistet. Das Bier ist gut abgekühlt. Diane sponsert einige Snacks und so steht dem Apero nichts mehr im Wege. Dabei geniessen wir den Sonnenuntergang.




Koch Francis ist unterdessen fertig geworden mit dem Nachtessen. Heute muss wieder ein Huhn dran glauben, zusammen mit Reis und Gemüse landet es auf unseren Tellern. Die Nacht gehört den Tieren. Hunde bellen aus allen Himmelsrichtungen, Hühner gackern und vom Park her ertönen Hyänen.