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05.07.: South Luangwa

Heute wird nicht ausgeschlafen. Ich geniesse den Sonnenaufgang über dem Luangwa. Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt. Während dem ich auf dem Hocker die hochgehende Sonne fotografiere, höre ich wieder das bekannte Plumpsen von gestern, die Hippos machen sich auf den Weg in den Fluss.



Nach dem Frühstück packen wir unsere Koffer und machen uns bereit für den Rückweg. Wir verabschieden uns von der Camp-Crew, die noch ein paar weitere Tage hierbleiben, da heute Nachmittag schon die nächste Gruppe folgt. Wir laufen los, allerdings nicht derselbe Weg zurück wie hin. So jedenfalls ist die Idee von James. Das Vorhaben scheitert aber, weil wir bald von Elefanten 'umzingelt' sind und wir jedesmal wieder einen anderen Weg einschlagen müssen. Kurz vor dem Wildlife-Camp kommt mir die Landschaft dann sehr bekannt vor, wir sind auf demselben Weg wie vor zwei Tagen angekommen. Das Positive dabei ist, die Elefanten haben uns zu einer Gruppe Giraffen gelotst, die uns aber nicht so sehr trauen und gleich auf Distanz gehen.



Zurück im Camp empfängt uns Dora - und der Lunch. Vorher verabschieden wir uns vom Ranger, der uns bei jedem Walk durch den Busch begleitet hat (wir sehen ihn am Nachmittag am Gate wieder). Den Lunch nehmen wir wie immer im Restaurant ein. Eine Meerkatze beobachtet uns ein wenig abseits. Erhofft sich wohl einen Happen, wenn wir fertig sind, denke ich. Das Beobachten geht bald in Ausspionieren und mögliche taktische Angriffsauslösung über, denn er wechselt den Standort immer wieder. Ich beachte das Tier aber nicht weiter, vor allem nicht, als es aus meinem Blickfeld verschwindet. Das war ein Fehler: als ich im Gespräch mit Michael bin und ich den Oberkörper ein wenig nach rechts bewege, spüre ich plötzlich einen Luftzug und Fell auf der linken Seite. Als ich erschrocken zur Seite blicke, fällt mir nichts auf, ausser, dass mein Brötchen auf dem Teller weg ist. Der Angriff ging so schnell, dass ihn nicht einmal Michael, der ja ein direktes Blickfeld hatte, etwas davon mitbekommen hat. Ich bin geschlagen, die Meerkatze lässt sich seine Beute auf einem Ast vor meinem Augen schmecken. :evil: Mit James fahren wir zur letzten Pirsch im Luangwa. Vorher müssen wir aber noch zwei weitere Gäste im Camp abholen. Die sind aber unauffindbar. Weil wir verspätet abgefahren sind, haben sich die beiden der anderen Gruppe angeschlossen. Wir treffen die andere Gruppe im Park; ihr Auto als 9 Plätzer hat jetzt 10 Gäste drin. James und der andere Fahrer besprechen, MIchael meint, man sollte losfahren. Auch ich denke: fahr, fahr, fahr... :P und tatsächlich: schlussendlich bleiben Michael und ich heute alleine im Fahrzeug. Privatsafari quasi... Auch wenn wir heute wiederum viele Tiere sehen, ist irgendwas anders im Park. Man ist nicht mehr so alleine unterwegs. Verhältnismässig viele Fahrzeuge kreuzen den Weg. James erklärt, dass es ein verlängertes Wochenende ist und viele Sambier dies mit einer Safari kombinieren. Und ja, der South Luangwa ist da halt entsprechend populär.









So richtig bemerkbar macht sich dies bei der Abendpirschfahrt. Wir halten am unteren Ende einer Lagune für den Sundowner. Auf der anderen Seite, wo die "Hauptstrasse" liegt, fährt Fahrzeug um Fahrzeug vorbei, praktisch im Minutentakt. Der Grund: am oberen Ende der Lagune liegt das Löwenrudel. In der einsetzenden Dämmerung sehen wir das Blitzen der Kameras. Auch wir fahren nun hin zu den Löwen. Das Rudel liegt (was denn sonst?) halb im Gras versteckt. Von unserem Fahrzeug aus sehen wir nicht alle Tiere, auch sonst ist die Lage nicht ideal. Wir haben bald genug davon und fahren weiter. Aber auch, als wir zwei Leoparden beobachten, sind viele Fahrzeuge anwesend.



Offenbar haben sie kürzlich ein Tier gerissen und einer davon ist noch am Speisen im Busch. James meint, eine Hyäne sei auch in der Nähe, aber diese sehen wir nicht. Hektisches Herumfahren, Fotoblitzlichter und Lärm versauen nach einiger Zeit die Lust auf die beiden. Wir machen uns auf den Rückweg zum Camp. Zum Abschluss sehen wir noch eine Zibetkatze. Obwohl es heute wie auf einer Chilbi (Jahrmarkt ;) ) zuging, so habe ich doch nun jeden Abend mindestens einen Leoparden gesehen. Das macht Lust auf mehr, oder: wieder einmal auf in den South Luangwa. :)