Das Morgenessen nehmen wir beim Lagerfeuer ein. Im Camp haben Phil und Taylor weitere Fotofallen installiert. Der Löwe, den wir in der Morgendämmerung in unmittelbarer Nähe hören, ist leider nicht drauf zu finden. Die letzte Nacht zeigt keine weiteren Ergebnisse. Die Nacht zuvor jedoch lief ein Leopard durch's Camp. Heute Morgen ist eine Wanderung vorgesehen. Phil wird uns begleiten. Mit Michael und mir kommen noch zwei weitere Gäste mit. Das Boot fährt uns ein Stück flussaufwärts und wir legen auf der anderen Seite des Kafues an. Der Morgen ist frisch, die Sonne hat es knapp über den Horizont geschafft, ideal für den Start eines Bushwalks. Ein Geier zeigt sich kurz darauf auf dem Baum, hoffentlich kein schlechtes Zeichen. In unmittelbarer Nähe hören wir Elefanten. Ein ziemlicher frischer und feuchter Elefantendung beweist, dass die Rüssler von noch nicht allzu langer Zeit hier waren, sehen sie aber wegen des dichten Busch- und Baumwerkes nicht. Ruhig und ohne Hektik laufen wir immer in der Nähe des Flusses entlang. Dafür finden wir in einer Lagune Pukus und Impalas, die aber nach unserem Erscheinen schnell davonrennen. Auch zwei Kuduweibchen laufen mit der Antilopenherde davon. Unter einem Baum machen wir Kaffeepause. Auf dem Baum klettern Meerkatzen herum. Mein Gebäck halte ich diesmal fest, soll nicht noch einmal vorkommen, dass diese Affen mein Essen stibitzen. Aber diese hier sind ziemlich scheu und den Menschen nicht so sehr gewöhnt wie in einer Unterkunft. So langsam suchen wir den Weg zum Fluss, wo das Boot uns abholt. Auf einer offenen, mit hohen Gräsern bewachsenen Ebene läuft Phil oftmals alleine voraus um zu schauen, ob die Luft rein ist. Sie ist es. Wir erschrecken trotzdem einmal, als wir warten. Ein kleines Kaninchen huscht plötzlich an uns vorbei und flüchtet. Nach dem Lunch fahren wir mit dem Boot zu einem Versteck, welches Phil und Taylor aufgebaut haben. Eine kleine Schilfbox, in der wir Tiere in einer halb ausgetrockneten Lagune beobachten können. Die Szene ist ruhig; einige Pukus und Impalas grasen, ein Eisvogel und weitere Vögel (Reiher, Störche) sind auf Futtersuche.


Nach gut 2 Stunden wird es Zeit für den Aufbruch. Wir witzeln noch, dass jetzt gleich ein Leopard auftaucht und die Szene aufmischt, aber Phil lässt sich nicht überzeugen und so fahren wir wieder zurück ins Camp. Die Küchencrew hat wieder gezaubert und zum Nachmittagskaffee einen Kuchen gebacken. Nach der Stärkung fahren wir mit dem Boot auf dem Kafue flussaufwärts.

Die ersten Tiere lassen nicht lange auf sich warten. Ein Waran schleicht am Ufer entlang. Über ihn versucht ein Elefant, einen kleinen Baum auszureissen. Beidseitig des Ufers treffen wir vereinzelt Tiere an. Pukus, Impalas und Krokodile. Im Wasser tummeln sich Hippos, auf den Bäumen lauern Fischadler auf Beute.



Bei einer Insel halten wir für den Sundowner. Die Sandbänke werden von African Skimmer als Brutgebiet genutzt, daher bleiben wir im Boot. Die Skimmer fliegen immer wieder an uns vorbei. Mit der untergehenden Sonne ergibt sich eine schöne Stimmung.



Die Rückfahrt geht wesentlich schneller und die Luft ist schon ziemlich abgekühlt. Bei der Ankunft am Ufer werden wir von Camp-Mitarbeiter und einem bewaffneten Ranger erwartet. Der kurze Furschmarsch zu unseren Unterkünften im Dunkeln müssen wir vorsichtig angehen; ein Elefant hält sich in unmittelbarer Nähe auf. Wahrscheinlich der gleiche, den wir vorher bei der Bootsfahrt am Ufer angetroffen haben. Wir erreichen unsere Unterkunft wohlbehalten. Das Nachtessen ist wiederum eine Wucht. Am Lagerfeuer werden wir durch die Rufe von Pukus und einem Leopard aufmerksam gemacht. Phil schnappt sich die Taschenlampe und wir laufen Richtung Fluss, finden aber leider keine der Protagonisten.