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12. September - Khama Rhino Sanctuary > Maun

Der Gockel meiner Armbanduhr schreit mich heute um 5:00 Uhr an.
Trotz des frühen Aufstehens habe ich für die erste Nacht unter botswanischem Himmel gut geschlafen und fühle mich ausgeruht.
Tiere liessen sich in der Nacht im Camp keine blicken.
Heute würde es wieder ein Tag mit einer langen Fahrt werden.
Vor dem Morgenessen baue ich noch das Zelt ab.
Irgendwie habe ich einen Schritt ausgelassen (das Gestänge zu früh rausgenommen, Anfängerfehler...), mein Zelt ist noch voller Luft, die nicht rausgehen will.
Aber Rebecca, die gute Fee der Truppe, hat auch dafür eine Lösung und bald ist mein Zelt in der Tasche verstaut.
Bei Sonnenaufgang nehmen wir das Morgenessen ein, wir sind dabei nicht die einzigen, die erwacht sind und Hunger haben.
Gelbschnabeltokos belagern unsere Site und bald kommen auch Haubenfrankolins des Weges gelaufen.
Die Tokos gehen dabei raffinierter vor, um einen Happen zu ergaunern.
Aber oftmals klappt es nicht, etwas Futter zu erwischen, da jemand von unserer Gruppe aufpasst und die Vögel verscheucht.
Nach dem Morgenessen beladen wir den Truck und fahren aus dem Sanctuary raus Richtung Norden.
Unterwegs halten wir kurz für eine Fotosession in der Kalahari.
Die Sonne brennt schon richtig und tolle Fotos wollen mir wegen dem grellen Licht nicht gelingen.
Macht nichts, sooo interessant ist es ja auch wieder nicht, ausser einer trockener Ebene sehen wir nicht viel.




Und so sieht ein Panorama einer Wüste aus... mal ein Busch, mal ein Häufchen von einem Huftier, aber sonst nichts. Gut, da sind wir mit unserem Alpenpanorama zu Hause richtig verwöhnt.


Vor Maun halten wir an einem Fluss für einen kurzen Lunch.
Es gibt selbstgemachte Sandwiches, welche wir beim Morgenessen zubereitet haben.
Meine haben die Fahrt nicht ganz unbeschadet überstanden; die Reihenfolge der Zutaten stimmt nicht mehr überein wie zu Beginn.
Egal, Hauptsache macht satt bis am Abend.
Anschliessend laufe ich noch ein Stück dem Fluss entlang und versuche ein paar Vogelbilder aufzunehmen.
Aber die Flattermänner sind meist schneller als ich und meine Ausbeute ist ernüchternd.


Am Nachmittag erreichen wir Maun und fahren ins Audi Camp, das ein bisschen ausserhalb des Städtchens direkt am Fluss liegt.
Kurz nachdem wir angekommen sind, hat sich die Crew verdoppelt.
Der Grund ist, dass Adrian und Rebecca uns verlassen und wieder heimwärts nach Südafrika fahren; sie werden durch Lazarus und Timmy abgelöst.
Und noch etwas ändert sich: unsere Reise setzen wir ab sofort nicht mehr im geschlossenen Truck fort, sondern in einem offenen Jeep.
Sehr schön, diese grossen Busse und Trucks sehen ja eh aus wie Gefängnistransporter und jedes Mal, wenn ich so einen sah, fragte ich mich: kann sowas Spass machen?
Lazarus stellt sein Organisationstalent gleich mal unter Beweis, denn unsere Zelte sind noch nicht im Camp eingetroffen (das wechselt wie die Crew auch).
Ein kurzer Telefonanruf ('get the tent, NOW!!') und keine 10 Minuten später fährt ein Mitarbeiter mit dem gewünschten Material vor.
Aber die Wartezeit ist einer Gallierin nicht genehm und quittiert dies mit einem 'organisation catastrophe'.
Mir scheint, Madame ist noch nicht ganz in Afrika angekommen...
Heute schaffe ich es, das Zelt alleine aufzustellen [Schulterklopf!].
Da wir bis zum Abendessen noch genügend Zeit haben, gehe ich an und in den Pool.
Das Wasser ist zwar kalt, aber bei diesen hohen Lufttemperaturen ist mir das egal.
Nur rein und abkühlen. Blad kommen auch die anderen Gruppenmitglieder dazu.




Am Abend essen wir gemeinsam im campeigenen Restaurant.
Obwohl wir zu den ersten Gästen gehören, bringen wir die Bedienung und die Küche arg durcheinander.
Das liegt wohl daran, weil les Madames immer wieder bei der Bestellung dazwischenfunken: 'Pliiiis kän ei häv se kart', ..., 'Pliiiis, wi wuud häv a räd wein', ... 'Pliiiis, kän wii häv se meal wis päppersooss', please hier, please da, Mädels, könnt ihr nicht warten, bis ihr dran seid?
Im Minutentakt wird zwar jetzt das Essen serviert, aber auch so schnell ist es wieder weg, weil offenbar jeder das falsche bekommt.
Unser neuer Guide, Lazarus, hat es clever gemacht und als einziger Fisch bestellt, während bei den anderen das Filet gegen Rumpsteak, Rumpsteak gegen T-Bone-Steak, T-Bone-Steak gegen Filet ausgetauscht wird.
Aber man glaubt's kaum, am Schluss stimmt doch alles.
Qualität des Essens: bei Stef war das Fleisch zu blutig und meines wie Schuhsohle.
Das ist es aber auch schon von der Meckerabteilung.
Am Schluss waren glaube ich alle mehr oder weniger zufrieden mit dem Essen.
Auch der Truppe Tricolore mundet es offenbar, es war noch nie so still...

Nach dem Essen geht es auch bald wieder ins Zelt für die Bettruhe.
In der Nacht höre ich gelegentlich Gespräche und Schritte; der Sicherheitsdienst war auf Patrouille.
Morgen beginnt nun die richtige Tour.
Wir haben die längeren Fahrten hinter uns und bewegen uns nun in einem kleineren Radius.
Und für mich beginnt nun die richtige Safari, endlich kann ich dann meine Kamera im Dauereinsatz benutzen.