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20. September - Savuti > Chobe NP

Um 5:00 Uhr stehen wir auf und packen, wir müssen uns von Savuti verabschieden; Chobe wartet. Vorher inspiziert Lazarus und Jimmy noch den Boden bei meinem Zelt und finden Leopardenspuren. Was für eine Nacht :ohmy: . Schade, hatte ich den Leo nicht erspähen können. Vor dem Morgenessen (und nach dem Zeltabbau) habe ich noch Zeit für eine Dusche. Es haben sich in den letzten Tagen gewisse Vorgänge eingependelt: ich war derjenige, welcher mit dem Zeltabbau immer zuerst fertig war; und die Engländer sind diejenigen, die immer als letzter in den Wagen springen. Das ziehen wir bis zum Schluss so durch. Um 6:30 Uhr verlassen wir das Camp. Die Fahrt zum Chobe NP wird auch als Kaffeefahrt genutzt, unterwegs zeigen sich immer wieder Tiere und wir halten an für kurze Fotostops.








Wir fahren durch das Ngoma Gate in den Park und schon kurz darauf öffnet sich die grosse Ebene vor uns. Der Anblick ist wirklich atemberaubend, überall sind Tiere verschiedener Gattungen zu sehen, die auf den Flächen weiden oder am Ufer trinken. So stelle ich mir das Paradies vor, fehlen nur noch der Swimmingpool und ein schattiges Plätzchen.


Mmmhh, also doch nicht das Paradies :( , unsere Campsite ist heute leicht erhöht über der Chobe-Ebene, Wasser Fehlanzeige und Schatten minim vorhanden. Die Zelte werden wieder wie im Savuti wie Sardinen in der Büchse eng aneinander platziert, der Kampf um jeden Millimeter Schatten beginnt.


Der Nachmittag ist sehr heiss, nun merkt man eindrücklich die Hitze, wenn kein Wind weht. Die Schattenplätze sind schnell belegt, einige lesen oder schrieben, ich versuche auf einem dicken Ast ein wenig zu schlafen, aber sogar das strengt an. Es ist still in unserem Camp, auch die Gallier schlafen. Aber sobald sie in ihren Zelten erwachen, geht's wieder los. Auch Sharon, der Australierin, war das Geplapper aufgefallen: 'Aahh, they awake!' und macht mit der Hand (Daumen und Zeigefinger zusammenfahrend) das Plapper-Zeichen. 16:30 Uhr, die abendliche Kaffeefahrt beginnt. Wir fahren runter zur Ebene und parallel zu uns nebenan, laufen Paviane aus den schattigen Wäldern in Richtung Fluss.




Beim Wasser haben sich viele Tiere versammelt; meist Huftiere und Vögel, aber keine Raubkatzen. Viele Bienenfresser fliegen in der Luft herum und ganze Bäume sind von ihnen besetzt. Mit ihrem Federkleid bringen sie ein wenig Farbtupfer in die sonst dürre und trockene Ebene, die oberhalb des Flusses liegt.














Die Sonne geht langsam unter und wir finden einen schönen Platz, wo wir wieder aussteigen können/dürfen für den Sundowner-Drink. Dann die böse Überraschung: kein Bier für alle! :ohmy: Ich frage mich ob ich mich verzählt habe oder ob David Copperfield nachts im Camp aufgetaucht war und die Biere weggezaubert hat. Aber nicht nur ich beginne mit dem Kopfrechnen, auch Uli + Stef fehlen ein paar Flaschen in ihrer Rechnung. Wir drei versuchen zu rekapitulieren: vier Tage waren wir schon in der Wildnis, pro Tag gab es ein Getränk für den Sundowner und das Abendessen, machte acht. Ich hatte zwei Sixpacks eingekauft, also fehlen vier Biere (bei mir, bei Uli und Stef in etwa auch). Bei uns herrscht Ratlosigkeit, wir unterhalten uns mit den Australiern und Engländern. Bei den Engländern fehlt nichts, da sie eine andere Biermarke gekauft und somit immer ihr eigenes dabei hatten (taktisch/strategisch sehr clever). Bei den Australiern fehlen auch noch etwa zwei Lager. Neben uns beschweren sich die Gallier bei Lazarus, weshalb sie nicht alle Bier bekommen und so langsam dämmert es uns, bzw. wir vermuten es: die meinten wohl, die Sundowner Drinks wären gratis, stattdessen bereichern sie sich auf unsere Kosten. :angry: Da wir aber nichts beweisen können, bleiben wir ruhig. Lazarus ist der Umstand auch ungemütlich, entschuldigt sich und verspricht, auf seine Kosten morgen in Kasane Bier für den Rest der Tour einzukaufen. Das gibt's doch nicht, jetzt muss der arme Kerl gerade stehen für das Vergehen dieser fünf :angry: #*&!#! :angry: , obwohl es nicht seine Schuld ist. Dabei hatte er ja vor vier Tagen noch explizit beim Einkauf darauf hingewiesen! (s. Beitrag vom 15. September).


Obwohl wir wiederum einen schönen Sonnenuntergang erleben, bin ich ziemlich sauer ab den Umständen und kann ihn gar nicht richtig geniessen, vor allem weil die Gallier hinter mir immer noch einen auf Otto machen, diskutieren und maulen :angry: . Ich schaue zur Sonne und atme tief durch (ok, das ist jetzt etwas kitschig formuliert...), denke an Frankreich und plötzlich sehe ich im weit entfernen Paris fünf Männer, welche die Abwesenheit ihrer Frauen mit einer Party bei Champagner und Käseplatte feiern und wir Dödels dürfen uns mitten in der Pampa mit ihnen rumschlagen :S . Von der Pariser Partyszene in den botswanischen Busch zurückgeholt werde ich mit einem 'we go back to the camp!' von Jimmy. Die Rückfahrt war, naja, sagen wir's mal so, sonderbar still, weil sich einige ein bisschen angepisst fühlen, einerseits weil sie kein Sundowner-Drink bekamen, andererseits weil einem die Drinks weggesoffen wurden. In meiner Aufregung weiss ich gar nicht mehr, was es zum Abendessen gibt. Doch: ein Glas Wasser mit einem zartschmelzenden Malarone...