Um 6:00 Uhr stehen wir auf und machen uns bereit für die letzte Etappe unserer Tour, die Fahrt nach Livingstone. Schon manch abenteuerliche Räubergeschichten hatte ich im Vorfeld gehört von dieser Etappe: die Fähre, der Grenzübergang mit dem Visum für Sambia, etc. Kann schnell vorwärts gehen, aber man kann auch bis zu vier Stunden warten. Also lassen wir uns überraschen. Nach unserem Ausreisestempel im Pass sagen wir auf Wiedersehen Botswana und warten am Ufer des Flusses, bis uns eine Fähre mit rüber nimmt. Ein alter Kahn hat angelegt, aber der ist für die Lastwagen reserviert. Umso besser, denke ich, lieber schwimme ich rüber als auf dieser Rostbüchse zu fahren. Die nächste Fähre ist für uns reserviert; auch eine Gruppe mit Gefängnistruck fährt mit.


Jetzt geht's zum Visum. Lazarus macht es clever, sammelt alle Pässe und die 50$ für das Visum ein und verschwindet im Kabhäuschen. Hoffentlich sehe ich meinen Pass wieder. Wir setzen uns wieder in den Jeep und warten. Lange sind wir nicht alleine, denn plötzlich schwirren drei Verkäufer um unser Auto herum, welche sich nicht abwimmeln lassen. Bei einem Verkäufer staune ich allerdings: zuerst hatte er ein paar Ketten zum Verkauf, dann Holzschalen und plötzlich stand der mit einer grossen Holzgiraffe vor dem Auto. Wo zum Teufel hat er all das Zeugs versteckt gehalten? Aber von uns will keiner was und wir hoffen, dass Lazarus mit unseren Pässen bald erscheinen möge, damit wir hier weiterkommen. Tatsächlich taucht er gut 15 Minuten später mit unseren Pässen wieder auf und wir fahren in Sambia ein. Die Fahrt nach Livingstone geht auf Asphalt schnell voran. Nach 3h erreichen wir unser Camp, so früh am Tag haben wir unsere Zelte noch nie aufgestellt. Die Zeit reicht gerade noch für den Besuch der Viktoriafälle auf Seite von Sambia. Leider ist der Wasserstand nicht hoch, es gibt nur einige kleine Fälle zu bestaunen. Das Positive daran: man wird nicht nass. Eindrücklich ist der Graben aber dennoch, in der sich die Fluten hinunterstürzen.



Der Nachmittag steht zur freien Verfügung. Ich entscheide mich für einen Heli-Rundflug über die Viktoriafälle, um das ganze aus einer anderen Perspektive anzuschauen.



Der Rundflug dauert 30 Min. und beginnt zuerst mit ein paar Kreisen über den Fällen. Beim Weiterflug zum Canyon spricht der Pilot zu uns, aber durch den Helikopterlärm und über Funk habe ich ihn nicht verstanden. Ich weiss nicht, ob's bei den anderen Gästen auch so ist. Jedenfalls fragt er am Schluss noch was und alle quittieren mit Ja. Sekunden später wusste ich, was die Frage war. Von oben geht's praktisch im freien Fall in den Canyon hinein und knapp über der Wasseroberfläche zieht der Pilot die Maschine wieder in die Horizontale. Im Canyon drin schlenzt er von Wand zu Wand, holt bei jeder Kurve weit aus und schlussendlich fliegt er den Heli wieder hoch hinaus aus dem Canyon. Mein Magen hielt den Belastungen stand, beide Daumen hoch für den Piloten und die Show; dies kann der Gast in der Mitte nicht tun, er greift zur Tüte... Wir fliegen weiter über das Land von Sambia und sehen von oben noch Elefanten und Giraffen. Zum Fotografieren ist der Heli nicht ideal. Kleines Fenster, eng und wenn man Pech hat, sitzt man in der Mitte. Aber die Aussicht von oben auf die Fälle ist schon sehenswert. Das ist die allerletzte Aktivität meiner Botswana-Tour. Morgen heisst es für mich Abschied nehmen von der Gruppe, um meine Reise in Namibia fortzusetzen. Obwohl es im Voucher steht, dass ich die Gruppe einen Tag früher verlasse, frage ich Lazarus nochmals wegen dem Transfer zum Flughafen. Offenbar habe ich ihn damit überrascht. Er fragte mich noch, an welchen Flughafen ich gehe müsse. Gibt's denn mehrere hier in diesem Kaff? Ich muss zum Airport Victoria Falls und der liegt auf Seite von Zimbabwe. Na toll, wieder ein Grenzübertritt und damit ein Visum. Aber er regelt das, kein Problem. Ich vertraue ihm. Vor dem Abendessen geht's noch an den Pool für eine Abkühlung, danach gehe ich mit Uli und Stef ins campeigene Restaurant eine Kleinigkeit essen. Das Restaurant ist sehr gut besucht und mir scheint, dass hier viele Gruppenreisende anwesend sind.