Eigentlich würde ich ja gerne noch ein bisschen hierbleiben, aber so langsam muss ich zurück in Richtung Windhoek. Bald sind die dreiwöchigen Ferien vorbei und es geht heimwärts :( . Aber daran möchte ich im Moment noch nicht denken. Es wartet zudem noch ein letztes 'Highlight' der Namibia-Rundreise; die Spitzkoppe. Die Fahrt über die B2 verläuft ohne Probleme, zu Beginn ist das Wetter neblig/wolkig, die Sonne zeigt sich erst weit im Landesinneren. Vor der Fahrt über die Schotterpiste lasse ich wieder von den Reifen Druck ab. Je näher ich an die Spitzkoppe fahre, umso häufiger werden die Verkaufsstände am Strassenrand. Aber alle sind verwaist, niemand da. Egal, ich möchte auch nichts kaufen. Von weitem erblicke ich die Erhebung und mache vom Strassenrand aus Fotos. Das ich angehalten und ausgestiegen bin, ist offenbar ein Zeichen für die Händler, aus ihren Häusern rauszukommen und mir ihre Waren zu verkaufen. Mit Müh und Nachdruck erkläre ich ihnen, dass ich nur wegen den Fotos angehalten habe und nicht um Steine und Ketten zu kaufen.





Am Eingang der Community angekommen melde ich mich bei der Rezeption. Mir gegenüber ist ein ca. 20-25-jähriger Junge, der sich als Manager vorstellt. Ich fülle die Formalitäten aus und bezahle. Nachdem der Manager gegangen ist, kommt ein anderer gleichaltriger Junge hergelaufen und stellt sich als Manager vor. Naja, wieso nicht, heute dürfen alle mal Manager spielen...:cheer: Er bietet sich für eine Tour am Nachmittag an, die ich gerne annehme. Wir vereinbaren um 16:00 Uhr hier bei der Rezeption. 'Manager due' zeigt mir eine Handkarte mit den eingetragenen Campsites, wovon ich eine aussuchen kann. Zum Glück sind die Sites auch auf GPS (Tracks 4 Africa) eingetragen, das Gebiet ist recht gross und die Plätze verstreut. Da ich genügend Zeit habe, fahre ich die Spitzkoppe rundum ab und bekunde die Campsites. Nr. 9 und 10 sehen recht idyllisch und schattig aus, aber die zehn ist schon besetzt, also wird's die neun. Die Zeit bis zum Nachmittagsausflug nutze ich zum lesen, dösen und die nähere Landschaft zu erkunden, ab und zu fährt unterhalb der Strasse ein Touri-Auto oder -Bus vorbei. Pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk stehe ich um 16:00 Uhr bei Rezeption. Von Manager zwo fehlt aber jede Spur, aber das ist ja nichts ungewöhnliches, dass die Einheimischen sich 'verspäten'. Nach 15 Minuten kommt ein kleiner Junge, ca. 12-jährig zu mir und sagt, Manager zwo kommt nicht, er führe die Tour. Ok, auch gut; wahrscheinlich ist er der 'Community Junior Manager' ;) . So fahren wir beide zuerst zum Little Bushmans Paradise, wo er mir die Zeichnungen der Ureinwohner erklärt. Manchmal sind sie klar ersichtlich, aber teilweise braucht man auch ein bisschen Fantasie, um darin das Tier zu erkennen. Weiter geht es zur Bridge. Wir laufen über die Felsformationen. Der Ausblick von hier oben auf das Spitzkoppe-Gebiet ist herrlich, die Felsen geben mit ihrer rotbraunen Farbe einen schönen Kontrast zum Himmel.

Nach der Tour bringe ich den Jungen zurück zur Rezeption, fahre zurück ins Camp und stelle das Dachzelt auf. Die Zeit bis zum Sonnenuntergang nutze ich noch für einen weiteren kleinen Spaziergang in der Umgebung. Auf den Felsen tummeln sich Agamen und so langsam tauchen auch Klippschiefer auf.






Am Abend, als es dunkel wird, will ich noch ein paar Sternenbilder machen, aber es windet zu stark. Schade, das Motiv hätte ich schon vor mir gehabt. Vielleicht beim nächsten Mal. Die erste Hälfte der Nacht ist extrem windig, dann wird allmählich ruhiger. Tiere höre ich keine. Ich glaube, Gepard und Oryx kann ich vergessen.