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09.03., Masai Mara

Am Morgen stehen wir um 7:00 Uhr auf. Und mit 'wir' meine ich Diane, unsere Guides und mich. Shihomi, Denise, Harry und Ian haben sich für eine Ballonfahrt angemeldet und sind daher sehr früh aufgebrochen. Um 8:00 Uhr fahren wir zur Pirschfahrt los, der zusätzliche Platz im Wagen wird ausführlich genossen. Wir fahren, bevor wir in den Park kommen, zuerst noch an den 'Metzgerei' vorbei und tatsächlich: da steht ein angebundenes Schaf vor dem Haus. Ein ziemlich älterer Mann läuft zum Gebäude, scheint der Metzger zu sein. Diane ist wieder ein wenig schockiert; sie hatte heute Morgen eine feine Wurst auf dem Teller und versucht das nun irgendwie in Kombination mit dieser Metzgerei zu bringen. Weil wir hinten nun mehr Platz haben, setzt sich Patricia zu uns. Peter steuert den Wagen weg von der grossen Schotterstrasse auf einen kleinen Holperweg. Hinten sitzend oder stehend macht Spass, so sieht man, wie die Mitreisenden auf den Sitzen herum hüpfen, wenn wir über ein Schlagloch fahren. Eine Gruppe Topis säumt den Weg, nett, wieder ein neues Tier auf der Liste.




Doch Diane hat für die kein Interesse. Stattdessen hat sie von gestern Blut geleckt und will mich immer noch verkuppeln; meine Absage lässt ihr keine Ruhe, sie probiert es weiter. Zuerst will sie, dass ich nach Vancouver, bzw. in einen Vorort bei ihr ziehe, weil es da viele Frauen und wenige Männer hat. Ich sage zu ihr, der Grund dafür sei wohl, dass das alles böse Frauen :evil: sind und die Männer deswegen flüchten. :P Da ich zum Glück nicht in ihrer Greif- und Reichweite sitze und sie nicht so bewegungs- und reaktionsfreudig ist, komme ich mit meiner Bemerkung glimpflich davon. :woohoo: Als das mit Vancouver nichts fruchtet, findet sie ein anderes 'Opfer' (und Land) für mich: Shihomi aus unserer Gruppe. Ich sage ihr, sie hat schon einen Freund, was Diane aber partout nicht glaubt, obwohl mir das Shihomi gesagt hat (oder ich glaubte, dies so verstanden zu haben). Peter und Patricia jedenfalls amüsieren sich köstlich ab unserer Unterhaltung. Allgemein kann gesagt werden, der Spassfaktor heute Morgen ist ziemlich hoch. :laugh: Zurück zum eigentlichen Grund, weshalb wir unterwegs sind. Unser eingeschlagener Weg führt auch zum Löwenrudel von gestern. Diese liegen satt im Gras und schlafen. Stattdessen ist der Kadaver (oder was davon noch übrig ist) von Geiern umgeben.




Zwei Schakale probieren zwischendurch einen Happen zu ergattern. Wir parken unseren Wagen nicht wie gestern direkt vor dem toten Elefantenbaby, sondern weiter entfernt. Peter erklärt uns, dass der Pfad eigentlich nicht befahren werden darf. Wenn man erwischt wird, zahlt man läppische 10'000 k$ - pro Person :ohmy: . Das wollen wir natürlich nicht riskieren. Aber wir haben Glück; kurze Zeit später treffen die Ranger ein, prüfen die Situation und geben uns grünes Licht, näher heranzufahren. Jetzt wird die Szenerie klarer: Unter dem Baum liegen drei erwachsene und neun junge Löwen. Alle schauen dem lauten Treiben der Fahrzeuge desinteressiert zu oder schlafen unter dem Schatten des Baumes.




Nach diesem längeren Zwischenstop fahren wir weiter, den Hügel hoch zum Airstrip. Dieser scheint ein beliebter Treffpunkt für Pinkelpausen zu sein. Natürlich darf da ein kleiner Markt nicht fehlen, welcher - oh Wunder - eine magische Anziehungskraft für Diane hat. So verlängert sich unsere Pause. Geschlagene 30 Minuten später hat sie sich entscheiden können, was sie kaufen will. Die Zeit, in der ich warte, nutze ich, um das emsige Treiben zu beobachten. Zum Glück landet ein Flugzeug, das macht die Sache spannender. Unsere private Pirschfahrt neigt sich dem Ende zu. Wir holen die anderen vier Mitreisenden irgendwo im Nirgendwo ab. Alle schwärmen von der Fahrt und auch vom Champagnerfrühstück. Der Lunch rückt näher, doch vorher halten wir noch auf einem Aussichtspunkt. Die weite Ebene der Masai Mara fasziniert. Überall sind Tiere auszumachen und an einer Stelle bei einer grossen Buschgruppe eine kleine Blechlawine. Da muss was sein, da müssen wir hin. Unten angekommen treffen wir wiederum auf eine Löwenfamilie. Auch sie waren in den letzten Tagen erfolgreich auf der Jagd, ein Topi liegt im Gebüsch.


Das anzuschauen macht mich nur noch hungriger. Patricia und Peter erahnen wohl meine Gedanken. Keine 5 Minuten Fahrzeit später halten wir mitten auf einer leicht erhöhten Ebene unter einer Akazie zum Lunch. Einige sind skeptisch, da waren doch noch Löwen in der Umgebung?! :unsure: Egal, unser Lunch schmeckt wie immer ausgezeichnet: gefüllte Omelette mit Gehacktem und Gemüse, Sandwich und Chicken Wings. Zebras und Thompson Gazellen schauen uns aus weiter Entfernung zu; oder das, was von ihnen noch übrig ist...


Nach dem Lunch fahren wir weiter zum Fluss, wo Gnu's ins Verderben laufen - jedenfalls im TV bei der grossen Migration, aber nicht heute. Hippos und Krokos dösen im Wasser, ohne Aussicht auf Action.


Der spätere Nachmittag wird wettermässig unbeständig, was Harry und mich zum Fitnesssport animiert. Dachluke schliessen, Dachluke öffnen, immer wieder. Durch den Regen und die Wolken zeigt sich die Landschaft noch spannender und intensiver. Auf dem Rückweg fahren wir nochmals bei den Löwen vorbei. Die Mädels und Jungen sind offenbar weitergezogen; der Ort wird nun von zwei ausgewachsenen Männchen bewacht.


Anschliessend halten wir noch bei einer Elefantenherde, in der zwei Teenies einen Machtkampf bestreiten.


Um 17:00 Uhr sind wir im Camp zurück. Die Zeit bis zum Abendessen wird zum Frischmachen und Chillen genutzt. Es ist nun der letzte Abend in der Wildnis, bevor es morgen nach Nairobi zurückgeht. Entsprechend werden die Biervorräte aufgebraucht. Zum Abendessen gibt es Meatballs, Reis und Krautgemüse. Die Nacht ist wiederum angenehm ruhig, wenn man von zwei Regenschauern absieht.