Mit Moses frühstücke ich im Restaurant, ehe wir beide zum Campingplatz fahren und 6 Drifters-Gäste abholen. Die jungen Leute scheinen wohl eine Party gefeiert zu haben, so richtig wach sehen sie nicht aus... Bei der Fahrt über die Brücke begrüsst uns der Sonnenaufgang.

Im Park zuerst die üblichen Verdächtigen: Krokos, Hippos, Impalas und Pukus, dazu viele Wasser- und andere Vögel. Eine Gabelracke posiert für uns auf einem dünnen Ast.


Weiter geht's wieder mit den Pflanzenfresser: Büffel, Giraffen, Warzenschweine, Zebras und Wasserböcke.



Das Löwenrudel, das wir gestern gesehen haben, hat sich in der Nacht bewegt - nun liegen sie an einer anderen Stelle faul im Schatten der Bäume. Ich frage Moses beiläufig, welches sein Lieblingstier ist. Der Pavian, seine Antwort. Bei denen ist immer was los. Die Löwen tun ja gar nichts, 'schimpft' er zum Schluss. Soweit nachvollziehbar..., vielleicht sehe ich ja mal bei den Löwen sowas wie Bewegung.


Wir wollen gerade zur Kaffeepause ansetzen, da sehen wir eine kleine Herde Impalas davonrennen. Sie flüchten vor einer Hyäne. Wobei die Verfolgung der Hyäne irgendwie wie ein Scheinangriff aussieht, der Marke lust- und kraftlos; ein Wille ist bei ihr nicht wirklich zu sehen. So gibt sie dann schnell auf und verschwindet im Busch.

Ein kleines Highlight sehen wir dann noch bei der Rückfahrt: zwei Giraffen bei der Halsgymnastik. Jeweils abwechselnd schleudern sie ihren Kopf zum Nachbarn und vollführen schlingernde Bewegungen. Das Ganze sieht relativ sanft aus, also eher Liebesspiel als Kampf. Hier mal versucht als Collage einzufügen.

Beim Lunch treffe ich Michael Reich von A+M Africatours; er hat im Auftrag von Globetrotter meine Sambia-Reise gebucht. Wir werden zusammen die restliche Zeit im South Luangwa sowie im Kafue verbringen. Am späteren Nachmittag Aufbruch zur 2. Nachmittags- und Nachtpirschfahrt. Diesmal mit dabei im Fahrzeug u.a. fünf ältere Franzosen. Sie haben die nervige Angewohnheit, während der Pirsch zu rauchen und zu telefonieren. Ärgerlich das Ganze. Der Start ist nicht unbedingt verheissungsvoll: zwei Hammerköpfe auf einem Ast verleiten Moses zu einem 10-minütigen Referat über diese Vögel. In der Umgebung tut sich nicht viel, ausser einem Hippo in der Lagune ist nichts zu sehen. Ein ganz anderer Vogel zeigt sich dann auf der Strasse: ein Ziegenmelker. Das Tier sitzt am Strassenrand - völlig unbeeindruckt vom nahenden Fahrzeug.

Nach dem Sundowner wird es wieder Zeit, die Spotlampe zu aktivieren. Es dauert nicht lange, da sehen wir den ersten Leoparden. Er schnüffelt kurz an einem grossen querliegendem Stamm, ehe er im Gebüsch verschwindet.


Und dann tatsächlich: Ostern, Weihnachten und Geburtstag zusammen; wir sehen das Löwenrudel - in Bewegung! Sie kommen vom Busch her zur Strasse hin und überqueren diese direkt hinter unserem Fahrzeug - alle praktisch hintereinander wie an einer Schnur gezogen. Da ich in der hintersten Reihe sitze, blicke ich direkt hinunter. Und obwohl viele Pfoten unterwegs sind, man hört nichts im Unterholz, kein abknickendes Gras, kein verwelktes Blatt, das zerknirscht, kein Rascheln. Einfach nichts. Ohne Licht würden wir gar nicht mitbekommen, dass hier Löwen sind. Jetzt weiss ich, wie hilflos sich Pflanzenfresser fühlen müssen in der Dunkelheit, immer mit der Gefahr, plötzlich aus dem Nichts angegriffen zu werden.



Aber die Nacht, bzw. Pirsch ist noch nicht vorbei. Kurz nach den Löwen sehen wir den 2. Leopard. Er trinkt Wasser aus einer Lagune, ehe er in unsere Richtung läuft. Dies ganz gemächlich, so dass wir ihn einige Minuten beobachten können.


Das war's... - denken alle. Falsch gedacht! Tatsächlich finden wir noch einen 3. Leoparden, ein imposantes Männchen. Er genehmigt sich aber einen Schönheitsschlaf und lässt sich auch durch unsere Anwesenheit nicht stören.

So, jetzt ist Schluss, die Abendpirsch hat viele Höhepunkte geliefert. Danke Moses, deine 60%ige Leoparden-Erfolgsquote hast du sichtlich gesteigert.